Brief Freundschaft

Hatte doch Montag angekündigt, diese Woche einem lieben Menschen einen Brief zu schreiben, bin aber natürlich noch nicht dazu gekommen. Dafür habe ich gestern einen Brief erhalten, von einem meiner absolut besten Freunde. Aus Amerika. Klar, die ausländischen Marken werten das Ganze noch auf, aber es ist auch so die reine Freude.

Freundschaften sind so wichtig. Gute alte Männer-Freundschaften. Klingt dämlich, ist aber so. Sieht man ja gerade wieder. Sicher ist es auch wichtig, sich um seine berufliche Laufbahn zu kümmern. Fertigkeiten und Leidenschaft für das zu entwickeln, womit man sein tägliches Brot verdient, aber am Ende steht dieses Konstrukt „Karriere“ doch auf vergleichsweise tönernen Füßen.

Fest steht: Ein Brief macht mehr Freude als eine Email und ein gemeinsames Feierabendbier ist besser als Skype. Schade, dass da dieser große Teich zwischen uns ist.

 

Schnee, Mann!


Bin ein offener Brief

an mein Gewissen

außer mir

haben alle unterschrieben

 

Wie ein sanftes Tuch hat sich heute Schnee über die nervöse Welt gelegt und gleich ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Zumindest oberflächlich. Bei der Lügen-Dokumentation ist auf dem letzten Ende doch noch einiges an Feinschliff zu erledigen. Jetzt bloß nicht krank werden. Dabei hab ich den ganzen Tag schon so ein Kratzen im Hals. Ja, der ganze Stress geht nicht spurlos an einem vorüber.

 

(K)Eine gute Nachricht

Zurück in der Heimat. Meine Freundin empfing mich erst am Bahnhof mit dem Auto und zuhause mit selbst gemachter Hühnersuppe.
Hmm …

Frankfurt war schön. Konnte nach dem letzten Set noch ein paar Songs von der Band erhaschen und war ganz begeistert. Phil Fill heißen die, wobei das, glaube ich, nur der Drummer und Sänger ist. Sehr netter Typ, aber das sind ja die meisten Musiker. Wollte sehen, ob die demnächst mal nach Hamburg kommen.

Überhaupt war das noch ein sehr netter Abend. Deswegen wollte ich heute ganz beschwingt so was wie #royalbaby kate kotzt bloggen, als mir eine andere Meldung ins Auge sprang. Da könnte ICH kotzen. In den Niederlanden haben jugendliche Fußballer nach dem Spiel einen Linienrichter zu Tode geprügelt, vermutlich, weil sie mit einer Entscheidung nicht einverstanden waren. Ich dachte ja, diese U-Bahn-Schläger bei uns wären ein neues Kapitel, aber wenn so was jetzt auch noch auf oder neben dem Sportplatz passiert, dann ist nicht nur Holland in Not …

Ganz nebenbei in diesem Zusammenhang die Top 5 der meist gelesenen Artikel auf welt.de

Ohne Worte.

Und ein Nachsatz: Kate und William haben die Schwangerschaft auf facebook bekanntgegeben. Die Queen bei facebook! Und der Papst twittert jetzt. Überlege, nächste Woche einem lieben Menschen einen handgeschriebenen Brief zu schicken.

 

Dichter dran

Heute Frankfurt. Bin extra früh losgefahren, weil im Netz stand, dass zwischen Hannover und Göttingen die Strecke gesperrt ist. Dann ging aber alles ganz gut. Hab in der Bahn ordentlich was geschafft. Notizen, Island-Film, Tagebuch. Mensch-Maschine. Würde mich gerne manchmal abschalten können.

Unterwegs wurde es dann plötzlich Winter, irgendwo bei Kassel. Da bleibt man ja auch immer mit dem Auto liegen, wenn man vergessen hat, Winterreifen aufzuziehen.

 

Aber jetzt bin ich da, und es ist ganz gemütlich hier. In Sichtweite ragt der Henninger Turm in die Wolken. Kenne ich noch aus der Sportschau, von diesem berühmten Radrennen. Hab gleich das Zimmer bezogen, in dem ich nachher lese, die anderen Künstler sind auch schon da. Schönes Konzept. Das Publikum wird auf die Acts verteilt und immer nach 20 Minuten ins nächste Zimmer geführt.

Unten probt die Band. Mir fehlt meine Musik.

Überlege, die Lesung mit ein paar allgemeinen Gedanken zu Banken zu beginnen, schließlich sind wir in Frankfurt, und es gäbe Einiges zu erzählen: Campinos Bruder und die 70 Millionen Euro Vorschuss, die neuen Untersuchungen um HSH-Chef Nonnenbacher, Gustl Mollath und die HypoVereinsbank … im Moment passieren wieder Dinge – man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.

Schöne neue Welt I

Zwischen Zustand
Advent
Adventure
Advertisement
Zement

alles geht
restless legs
nichts bleibt
nichts wird

mit 40 leiste ich mir Urlaub
mit 50 leiste ich mir Cashmere
mit 60 leiste ich mir ein Alkoholproblem

Heute im Schaufenster eines Hifi-Ladens ein Schild gelesen: Preise wie im Internet. Das ist symptomatisch. Deswegen gibt es Massenentlassungen in den Printmedien. Deswegen stirbt der Einzelhandel. Wenn Cybersex besser wäre, gäbe es auch keine Prostituierten mehr. Auf DMAX testet ein Kerl in Amerika Burger so groß wie Fußbälle. Ganz übel.