Jugendstil

Ha! Das alte „Jugendstil“-Exemplar von mir mit der geheimnisvollen Widmung, das ich im Internet erstanden habe, kam eben mit der Hauspost. Was soll ich sagen? Es ist gar keine Widmung. Ergo: Hat es auch kein Leser von mir entnervt, enttäuscht oder in Geldnot verkauft. So weit, so gut.

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Die Wahrheit ist allerdings nicht viel besser. So wie es scheint, ist es eines der 15 Jury-Exemplare, die wir damals beim Mara-Cassens-Preis eingereicht haben. Hmmm, ich weiß, dass es zumindest einem Jurymitglied sehr gut gefiel; derjenige hatte uns auch aufgefordert, das einzureichen, aber Literatur ist eben Geschmacksache und zumindest einer anderen Person bedeutete das Buch wohl nicht so viel. Bin, so gesehen, eigentlich ganz glücklich, dass der streunende Kater zurück zu seinem Herrchen gefunden hat. Mit zerzaustem Fell, aber sonst wohlauf.

Wie jung ich damals war. Bin um Jahre gealtert. Aber nicht um mehr, als es wirklich waren. Ist bis hierher unterm Strich alles gar nicht so schlecht gelaufen …

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Ansonsten? Titelte ich einen der letzte Beiträge ja „No,Vember“. In der N-Joy Morningshow starteten Kuhlage und Hardeland heute Morgen eine Aktion: Yes, zum Yes-Vember. Manche Gedanken rauschen einfach wie Herbstblätter durch die Luft.

ThemaTitel

Hab eben einen Artikel über Frauenfußball in arabischen Ländern gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es ja selbst bei uns immer noch „Frauenmann(!)schaft“ heißt. Frage mich, warum sich da noch keine(r) drüber ausgelassen hat. Oder hat sich? Hab es nicht recherchiert. Ebensowenig wie das zweite Thema. Hab nämlich gerade erst bewusst den aktuellen Focus-Titel gesehen: `Die dunkle Seite des Islam´ – Und dazu dieses Bild?! Eine verschleierte Frau? Und soll die jetzt gefährlich gucken? Oder eher keck? Oder gar verrucht? So oder so – geht gar nicht.

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rum sich selbst kreiseln

ausgeatmet
ausgeatmet

 

Heute zuhause geblieben. Musste mal durchatmen, obwohl ich gestern recht früh im Bett war. Hab nicht mal mehr die Fantastischen Vier gesehen. Aber meine Filme kamen gut an, das hat mich gefreut. Genauso wie die Dramaturgie. Die Filme liefen nämlich ziemlich am Anfang, vor den ganzen Reden, so dass das Publikum noch frisch war. Superinteressant, mal direktes Feedback auf bestimmte Szenen, Schnitte oder O-Töne zu haben.

In der Tat geriet eine Szene sogar ungewollt zum Lacher, obwohl sie eigentlich ganz dramatisch gemeint war. Bei dem Thema 9/11 sagt Mathias Müller von Blumencron im Film, SPON habe damals schon einen Korrespondenten vor Ort gehabt, nämlich Carsten Volkery, und dann kommt eben dieser Carsten Volkery ins Bild und sagt: Ja, ich war dabei – und erzählt dann weiter, wie ihn die Polizei nicht zum Unglücksort durchlassen wollte und im Hintergrund plötzlich der erste Turm einstürzt, aber das Publikum war so schnell mit der Reaktion, dass es nach dem `Ja, ich war dabei´ schon loslachte, weil es das in der Form wohl komisch fand. Als dann klar wurde, dass es eigentlich total dramatisch war, wurde es sofort wieder still, und ich spürte förmlich, dass sich das Publikum selbst für seinen voreiligen Lacher schämte – und diese Doppelwirkung mitzuerleben, war für mich als „Regisseur“ natürlich extrem lehrreich und spannend.

Ansonsten? Wollte ich heute eigentlich ein bisschen an meinen Gedichten arbeiten, bin aber auf dem Weg zwischen die Zeilen in meinen Gedanken hängengeblieben. Hab es immerhin geschafft, einen Song von mir bei der GEMA zu melden, den Gunter Gabriel angeblich auf seine neue Platte packen will. Fühle mich natürlich geschmeichelt, glaube es aber erst, wenn das Ding bei Saturn im Regal steht. Außerdem hab ich im Internet ein Exemplar meines ersten Romans „Jugendstil“ bestellt. Mache ich sonst nicht, aber im Begleittext stand: gebraucht und vorne eine Widmung mit Kugelschreiber, das muss ich natürlich genauer wissen. Vermutlich ist die Widmung ja von mir …

Und? Die Klasse, mit der ich im Sommer den Schulhausroman geschrieben habe, möchte unsere Geschichte als Theaterstück aufführen. Finde ich super.

Täterprofilneurose

Toller Polizeiruf gestern Abend. Sensationell, wie das Täterprofil, das Anneke Kim Sarnau von dem mordenden Vater entwirft, nach und nach auf dessen „Jäger“ Charly Hübner projiziert wird, der ebenfalls voll in eine Ehe- bzw. Familienkrise schlittert. Großes Kino. Auch hart. Hätte ich vor ein paar Jahren nicht gucken können.

Ansonsten? Bin ich mal wieder mit der Bahn zur Arbeit gefahren (wegen der SPON-Party heute Abend) und habe auf dem Weg prompt ein lustiges, neues Graffiti gesehen. Ein bisschen wie die neuen Thalia-Plakate:

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Und: Hier laufen wohl nachher meine Filme – Ich weiß, es sind nur 8 Minuten, und es gibt, weiß Gott, Wichtigeres an diesem Abend, aber ein wenig Premierenfieber habe ich schon …

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No, Vember

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Über 20 Grad Anfang November. So warm war es noch nie. Gestern im T-Shirt am Fußballplatz gestanden. Und auch die Balkonkästen sehen noch erstaunlich gut aus. Wie Ende August. Schon erstaunlich.

Nachklang zur Gruner&Jahr-Entlassungskacke. Hab ich eben bei bei turi2 gelesen. Zweieinhalb Zeilen, die alles in sich haben:

guj

Hatte einen ganz erfolgreichen Wochenausklang. Tolle Quote und schöne Abschlussfeier mit dem „Deutschland von außen“-Team am Donnerstag. Waren erst in der Oberhafen-Kantine und haben dann im Büro meines Chefs bei Chips und Bier gemeinsam die letzte Folge geguckt. Besonders gefreut hat mich, dass dem Kameramann Jasper gefiel, was wir aus seinen Bildern gemacht haben. Oft ist es ja so, dass sich nach einem Dreh die Wege trennen und viele Ideen und Gedanken, die irgendwer auf Dreh hatte, gar nicht mehr abgestimmt werden und so häufig verloren gehen. Bei dieser Produktion war es definitiv nicht so. Hab auch aufgepasst wie ein Luchs. Waren auf jeden Fall alle nach dem Abspann ganz angetan und traurig, dass es die letzte Folge war.

Freitag dann die SPON-Filme finalisiert. Gab kaum Änderungswünsche. Bin sehr zufrieden und freue mich total auf die Party morgen Abend. Und obwohl eine echt prominente Überraschungsband auftreten wird, hab ich ein bisschen das Gefühl – bei aller Bescheidenheit – auch was ganz Besonderes zum Abend beizutragen. Hoffentlich haben die Techniker ihre Technik im Griff. Haben uns in der Mischung alle Mühe gegeben, dass das morgen richtig kracht …