art und weise

elemente

 

Heute Bücherbasar bei uns in der Firma. Die Einnahmen werden gespendet. Hab „Einladung zu einem Poesie-Automaten“ von Enzensberger erworben und die „Erschütterung der Welt“, ein u.a. von Douglas Coupland herausgegebenes, kleines Büchlein mit Denkanstößen zur modernen Welt. Vielleicht war das immer schon so, dass ein Haufen Bücher die große Krise verkündet haben. Aber ich hatte noch nie so wie jetzt das Gefühl, diese Bücher haben tatsächlich eine Berechtigung. Kein Tag, an dem nicht irgendeine Besorgnis erregende Scheiße passiert. Jetzt also ein abgeschossener russischer Kampfjet. Kotz.

Zeitung lesen macht es nicht besser, aber man muss ja. Themen in der taz heute:

Die Armutsverteilung. Bericht von einer Berliner Tafel, wo sich ein Rentner darüber beschwert, dass die Flüchtlinge – im Gegensatz zu ihm – nicht auf die Essensausgabe warten müssen, sondern direkt drankommen. Dachte beim Lesen an unseren Dreh in Duisburg, wo ein türkischer Kumpel fragte: Warum ist für die Flüchtlinge jetzt plötzlich Geld da, um Wohnungen zu sanieren? Berechtigt oder nicht? Keine Ahnung. Subjektive Wahrnehmung ist immer heikel. Doch um eine vernünftige Willkommens- und Integrationskultur zu herzustellen, muss die Politik vor allem eines erreichen; dass keine Neiddebatte entsteht. Denn gegen „Neid“ gibt es kein Impfprogramm.

Ansonsten lesenswert? Georg Seeßlens „Trialektik“-Theorie von den Bösen, Dummen und Gemeinen. Und dass wir, die wir uns nicht dazu zählen, nicht glauben sollen, dass wir das große, ganze Problem lösen, wenn wir uns nur mit einer der drei Gruppen auseinandersetzen.

Und? Noch ein toller Grundgedanke, den Autor Christof Forderer dem Philosophen Alain Badiou zuordnet: Nichts, was von den Menschen gemacht ist, ist unverstehbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert