Im richtigen Film …

Schneide diese Woche außer Haus, die Schnitträume in der Firma sind überbelegt. Meine Chefin hatte mir die Tatsache, dass ich raus muss, als „schlechte Nachricht“ angekündigt, aber ich empfinde das eigentlich eher als schöne Abwechslung. Bin immer noch in der Speicherstadt, aber weiter Richtung Landungsbrücken auf der anderen Seite des Wassers. Parke daher jeden Morgen meinen Elch beim Spiegel und gehe dann zu Fuß in die andere Firma. Die letzten 200 Meter sehen aus wie eine Miniatur-Ausgabe der Brooklyn-Bridge – und der Blick aus dem Schnittraum wie eine Kulisse aus einem Thomas Mann Film.

arbeitsweg ausblick

Ich glaube, wenn ich etwas zu sagen hätte, bzw. die Chance, etwas Grundlegendes zu verändern, würde ich eine Arbeitswelt schaffen, in der jeder, der möchte, öfter mal rotieren könnte: andere Tätigkeit, anderer Ort, andere Kollegen. Nicht so, dass es fahrig und kopflos wird, es können ja auch artverwandte Jobs sein. Einfach raus aus der Routine!

Gestern Abend lief im NDR eine Dokumentation über ein paar ehemalige DDR-Bürger, die als junge Menschen gegen das System aufbegehrt haben und später trotzdem (oder deswegen?) ihren Weg gegangen sind. Einer hatte ein Punk-Label, ein anderer ein frisiertes Motorrad, eine Modedesignerin war dabei, ein Künstler, ganz interessante Menschen, aber auch ästhetisch fand ich den Film klasse. Hab auf jeden Fall beim Gucken gedacht, dass man sich das gar nicht vorstellen kann, wie das als junger, anders denkender Mensch in der DDR gewesen sein muss. Und wie mutig die zum Teil gewesen sind. Und dass ich eigentlich einen ziemlich tollen Job habe …

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