Hetz mich nicht!

Die Nerven
Die Nerven

Im Moment lachen einem wirklich überall diese bescheuerten Werbeplakate der Schule des Schreibens ins Gesicht. Höhnisch, in meinem Falle, möchte ich fast hinzufügen. Bin heute wieder den ersten Tag im Büro und wirklich sehr nett von den Kollegen und Kolleginnen empfangen worden. Habe aber natürlich gleich festgestellt, dass mir das konzentrierte Schreiben, das ich in den letzten Wochen zuhause praktiziert habe, total fehlt. Werde nun versuchen, so schnell, wie möglich, ein Exposé zu erstellen. Vielleicht interessiert es ja jemanden. Vielleicht sogar so sehr, dass ich erstmal wieder konzentriert schreiben kann.

Ich frage mich übrigens in der Tat, woher die Schule des Schreibens dieses Werbebudget nimmt. Die Plakate hängen wirklich ÜBERALL.

Wo wir das letzte Mal so nett über Musik und übers Trommeln geplaudert haben. Gestern, auf dem Weg zu meinem Fußballspiel (4:2 gewonnen und mein persönliches Elfmeter-Trauma überwunden, da sicher zum 3:1 verwandelt), kam im Radio „50 Ways to leave your Lover“ von Paul Simon. Und da heißt es im Refrain:

You just slip out the back, Jack
Make a new plan, Stan
You don’t need to be coy, Roy
Just get yourself free
Hop on the bus, Gus
You don’t need to discuss much
Just drop off the key, Lee
And get yourself frees

Und das ist lustig, weil ich hab zuerst verstanden: Und get you a Selfie …

Ansonsten? Spielt bei dem Stück unverkennbar Steve Gadd die Drums (übrigens mit je zwei Stöcken in einer Hand, wobei, nein, halt, das war „Late in the evening“) und die Welt da draußen mal wieder verrückt.

Fair rückt!

Trommelfell-Alarm!

Zack, nun ist sie fast um, meine kleine Auszeit. Drei Monate sind ja nicht gerade wenig, und trotzdem ging es mal wieder alles ratzfatz. Lag natürlich auch daran, dass ich die Zeit sehr intensiv verlebt habe. Wir waren in Afrika, dann kam Weihnachten, mein Sohn wurde 18, und nebenher ganz viel Kunst und Literatur. Und da muss man konstatieren: Ich habe die Zeit genutzt! Und zwar bis zur letzten Sekunde.

Heute ist Freitag, also gewissermaßen der letzte Arbeitstag meiner kreativen Pause, und ich kann sagen: Der erste Wurf meiner neuen Buchidee ist gestern Nacht (oder heute Morgen) um zwanzig vor Eins zu einem vorläufigen Ende gekommen. Und soeben erreichte mich eine Nachricht des Kollegen Stuertz von den Alphabeten, dass unser Podcast online ist. Noch nicht mit dem ganz großen Presse-Brimborium, aber immerhin beide Folgen mit der sympathischen Lucy Fricke, pünktlich zur HAM.LIT. Zu hören auf Spotify, die anderen Plattformen folgen.

Auf unserer Seite gibt es die erste Folge auch bereits:

Ich hoffe, das Format gefällt Euch so gut wie uns. Nicht ganz einfach, wenn man es richtig gut machen will, aber es nur nebenher machen kann, doch ich denke, das Ergebnis kann sich hören lassen. Nicht zuletzt, wegen der tollen Anmoderation (meine Freundin).

Apropos hören: Mein ehemaliger Schlagzeuglehrer Ben Bönniger, den ich Anfang Januar in Münster besucht habe, schreibt jetzt auch. Übers Trommeln. Welche Musiker ihn beeinflusst haben, welche Songs, sein erstes Schlagzeug, was das Trommeln für ihn bedeutet usw. Im Zuge dessen postet er immer wieder interessante Links mit Hörbeispielen. Der Nachteil: Er versendet diese Einträge (vorerst) nur an einen kleinen Kreis von Adressaten. Der Vorteil: Ich bin dabei. Und kann das eine oder andere, was mir da unterkommt, spiegeln.

Danke, Ben!

Copyright: Vermutlich SONOR.
Copyright: Vermutlich SONOR.

In einer der letzten Episoden ging es um den bekannten Jazztrommler Jack DeJohnette. Ben schreibt da, dass er sich damals das gleiche Schlagzeug gekauft hat, das Jack spielte, ein Sonor Phonic in Rosewood/Palisander, ein wunderschönes Holz. Astrein (Ha, soviel Zeit muss sein). Was Ben nicht schreibt, ist, dass er das Schlagzeug später an einen seiner Schüler verkauft hat. Und jetzt ratet mal, an wen.

Copyright: Sicher Ich!
Copyright: Sicher Ich!

Ich war ja früher eher ein Fan von Rockmusik, deswegen habe ich mir später eine große Bassdrum anfertigen lassen, für, ich glaube, über 2000 Mark. Obwohl ich andererseits auch in vielen Jazzformationen gespielt habe, zum Teil mit Leuten, die heute in der Szene recht bekannt sind. Ich merke, dass mich dieses Genre jetzt wieder mehr anspricht. Genauso wie Klassik. Ich war einfach für bestimmte Dinge noch nicht reif (genug).

Zu guter Letzt daher ein Konzertmitschnitt, den Ben angehängt hat, ein inspirierendes Beispiel fürs Trommeln. Im Trio und im Allgemeinen! Aber erstmal Lucy Fricke ans Trommelfell lassen: