Tat Ort

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Ich weiß, diese Themen sind ja immer (wieder) en vogue, doch dass der aktuelle Focus im Prinzip meinen Neu-Jas-Eintrag widerspiegelt, hat mich dann doch gefreut. Hab ich gestern Abend auf dem Nachhauseweg an der Tankstelle bemerkt. Genau. Einfach machen. Zur Tat schreiten. Stück für Stück den Berg abbauen, der vor einem liegt. Pragmatisch sein, ohne die Fantasie zu opfern. Das ist die Kunst.

„Auto in die Werkstatt“ steht auf einem der gelben Post-its auf dem Cover des Heftes. Hab es über die Weihnachtstage selbst beherzigt und gemeinsam mit meinem Onkel das Traggelenk meines alten „Elchs“ ausgetauscht. War eine total nette Aktion, und ich habe obendrein 300 Euro gespart. Und siehe: da ist das Ding:

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Handwerkliche Berufe haben etwas für sich. Wobei ich an dieser Stelle immer darauf hinweise, dass das Schneiden von Filmen ja auch „Montage“ genannt wird, und zwar nicht zu Unrecht.

Womit wir beim letzten Thema wären, dem zweiten großen Tagesthema des Boulevards, neben den sexuellen Übergriffen in Köln und Hamburg: dem Schweiger-Tatort. Stand dem ganzen ja eigentlich recht wohlwollend gegenüber, aber mit dem dritten Teil am Sonntag habe ich dann jetzt auch erstmal wieder genug von der Ballerei. Und dann dieser facebook-Eintrag vom Chef … ich meine, hat der keine Berater? Jemand, der ihm mal erklärt, wie man sich wirklich „cool“ verhält? Oder ist er tatsächlich genauso vernunftresistent wie seine Figur Tschiller? Das wiederum wäre sogar irgendwie bemerkenswert. Mein Vorschlag: Warum streicht der selbst ernannte „Filmemacher/Schauspieler/Produzent/Writer/Cutter/Composer“ nicht einfach den „Schauspieler“ aus seiner Signatur? Dann hätte dieser Hamburg-Tatort durchaus Potential.

Und morgen bitte ein neues Thema.

Frohes neues Ja

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Wünsche ich allen, die das lesen. Das war es also wieder. Zack, sind die Weihnachtstage vorbei und mit ihnen das alte Jahr. Hab mich in den letzten Tagen intensiv meiner Familie gewidmet, anstatt zu bloggen, dass ich das tue. Nein, ich habe es wirklich getan.

Versuche, das zu meinem Motto für 2016 zu machen. Dinge wirklich zu tun. Die wichtigen Dinge.
Versteht sich.
Von selbst.
Geht gar nichts.

Bin versöhnt und dankbar, dass ich in Frieden mit meinen Liebsten feiern durfte und uns nichts um die Ohren geflogen ist. Ganz einfach.

Habe einen tollen Tukur-Tatort gesehen (das Drehbuch hätte ich gerne geschrieben) und einen ganz passablen mit Til Schweiger. Ich finde, so ein neuer „Schimanski“ hat in der Tatort-Riege gefehlt; dass es ausgerechnet Schweiger ist, damit muss man leben. Wobei ich finde, dass sich die Macher damit ins eigene Fleisch schneiden. Ich weiß, dass die Prominenz der Rolle gute PR bedeutet, aber ich kann mich leider nicht bis ins Letzte auf eine Geschichte einlassen, wenn z.B. „die Böse“ von Helene Fischer gespielt wird. Es bleibt eine Kunst-Figur. Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Teil heute Abend.

Habe gestern Abend mit den Jungs die Dokumentation über Zinedine Zidane von 2005 gesehen, wo ihn einmal 50 Kameras bei einem Liga-Spiel gegen Villarreal gefilmt haben. Ganz stimmungsvoll montiert, mit sparsamen Zidane-Kommentaren und Musik von Mogwai unterlegt. Für heutige Verhältnisse ziemlich reduziert, doch meine Jungs haben sich geduldig darauf eingelassen und fanden den Film richtig gut. Schön, wenn man Fußball zuhause auch theoretisch spielen kann. Auf der zweiten Ebene gewissermaßen.

Werde versuchen, selbst im neuen Jahr verstärkt auf der zweiten Ebene herum zu schleichen. Hinter die Kulissen zu schauen. Wieder philosophische Bücher zu lesen. Vier Stück liegen angelesen neben dem Bett. Seiten fressen. Möchte am Ende nicht als Idiot ausgewechselt werden.

In der Zidane-Doku gibt es einen kurzen historischen Exkurs, was sonst noch an diesem (Spiel-)Tag im September 2005 in der Welt geschah: Klimagipfel, kriegerische Anschläge … die Ereignisse sind nicht dieselben wie heute. Aber die gleichen. Das macht es nicht besser, aber es dämpft die Panik. Es geht immer weiter. Die Zeit läuft. Nichts kann sie stoppen. Und es gibt auch Dinge, die besser geworden sind. Und sich weiterhin verbessern. Das sollte man sich in schwachen Momenten immer vor Augen führen.

Im neuen Ja.