Hochzeit …

… ist ein interessantes Wort. Es bezeichnet – je nachdem, ob man das „o“ der ersten Silbe lang oder kurz betont – entweder den Höchststand einer Entwicklung (im Gegensatz zu einem Tiefpunkt oder einer Krise) oder eben ein Heiratsfest. Im Idealfall meint es mitunter beides auf einmal.

Ich habe geheiratet. Nein, wir haben geheiratet. Nach zwölf Jahren gemeinsamer Beziehung. Nicht aus steuerlichen Gründen, sondern um den nächsten Schritt zu gehen. Vielleicht, weil die Kinder jetzt groß sind. Weil sich die erste Aufregung des Lebens gelegt hat. Weil wir gemerkt haben, dass wir uns in dem ganzen Trubel zumindest auf uns verlassen können. Nicht auf uns selbst, sondern auf den anderen von uns. Weil wir bislang mit ein paar Schrammen davongekommen sind und die zweite Halbzeit jetzt offiziell als Team bestreiten wollen. Doppelt gemoppelt, hält besser. Weil es schöner ist, „meine Frau“ zu sagen. Mit Betonung auf „Frau“, nicht auf „meiner“, versteht sich. Weil man jetzt alt werden kann, ohne bekloppt zu werden. Aber auch, ohne sich gehen zu lassen. Weil man dem anderen jeden Tag aufs Neue zeigen möchte, dass er/sie einem viel bedeutet. Dass man den anderen nie mehr aus den Augen verlieren möchte. Dass nichts von alledem selbstverständlich ist. Dass es ein großes Glück bedeutet, keine Angst mehr vor der Zukunft haben zu müssen. Dass eine Partnerschaft eine runde Sache sein kann, auch wenn der andere ein paar Ecken und Kanten hat. Auch wenn nach einer Hochzeit nicht immer Hoooochzeit sein kann. Sich der Alltag aber stets nach Liebe anfühlt.

Auf uns, meine Liebe!

Hochzeit

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