Euweia

Grunz

Das Volk hat entschieden: Die Briten sind raus. Nicht bei der EM, nein, generell. Der „Brexit“ ist beschlossene Sache. Euweia. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, aber die Demokratie oder die Instrumente der Demokratie haben in all ihrer Stärke eben auch ihre Tücken. Ich finde es gut, die Bürger einer Stadt zu fragen, ob sie Olympia wollen, aber es gibt m.E. auch Fragen, die „die Masse“ nicht sachgerecht beantworten kann. Oder nicht im Sinne einer freiheitlich-demokratischen Gesinnung. Zum Beispiel, wenn man den Schweizern die Einwanderungsfrage stellt. Und hierzulande würde man sich auch wundern, wenn man der aktuellen Stimmung gehorchen und mal ganz grundsätzlich die „Vertrauensfrage“ stellen würde, wie wir eigentlich leben wollen.

Nochmal: Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Es ist ja gut, wenn das Volk mal die Chance hat, der Politik zu sagen: Bis hierher und nicht weiter. Oder: Bedenkt euer Tun! In der Demokratie muss es sogar verschiedene Meinungen geben, um die Vielfalt zu erhalten. Und dass ich nicht derjenige sein kann, der vorschreibt, welche Meinungen (noch) erlaubt sind oder nicht, ist auch klar. Auf der anderen Seite lebt ein so hochwertiges, aufgeklärtes politisches System aber leider davon, dass diese Meinungen fundiert sind und jeder eine eigene Meinung hat. Aber „die Masse“ hat traditionell keine eigene Meinung. Sie ist der Funke, der sich zu einer immer größer werdenden, brennenden Lawine formiert, bis man sie nicht mehr löschen kann. Es ist paradox, aber sie wird gewissermaßen durch sich selbst unantastbar. Ihre destruktiven Kräfte verstecken sich in ihr und in sich selbst. Oder wie Dieter Nuhr es mal treffend formuliert hat: „Intelligenz lässt sich nicht addieren. Dummheit schon.“

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