Betritt man mit Ende Vierzig schon den Herbst des Lebens?

elon musk
Einfach mal so stehenlassen ….
Nochmal: Betritt man mit Ende Vierzig schon den Herbst des Lebens? Färben sich meine Blätter jetzt gelb? Im Moment ist das Thema Vergänglichkeit natürlich auch allgegenwärtig. Vorgestern Abend haben meine Frau und ich eine Schulveranstaltung des jüngsten Sohnes besucht. Das allerletzte Oberstufenchor-Konzert, das er in seiner Schullaufbahn geben wird. Es war gleichzeitig auch das erste Konzert in einem großen Rahmen nach einer dreijährigen Corona-Pause. Entsprechend aufgeregt waren Eltern und Schüler natürlich. Ich muss gestehen, ich habe die Nähe zu der Elternschaft und den Lehrern und dem Schulbetrieb in den letzten Jahren ein wenig verloren, es gibt ja auch keine Weihnachtsbasare oder Handwerkstage mehr wie früher, bei denen wir Eltern helfen müssen. Deswegen ist es wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass ich gestern Abend tatsächlich Mühe hatte, sowohl die Kinder als auch deren Eltern wiederzuerkennen, geschweige denn, mich in ihre Namen zu erinnern.
Was aber allgemein spürbar war, und was auch den Schülern nicht verborgen blieb, war die Erkenntnis, dass wir jetzt – verglichen mit den letzten 13 Jahren, in denen wir sie ja nun begleitet haben – in außergewöhnlichen Zeiten leben. Und dass man Abende wie diese genießen muss oder auch tatsächlich anders wertschätzt, weil sie ein Stück weit Normalität bedeuten. Ein Stück „wie früher“. Weil sie uns vor Augen führen, wie privilegiert wir letztlich doch waren und immer noch sind. Weil sie aber auch den jungen Menschen vor Augen führen, wie schnell die Zeit vergeht. Weil man plötzlich in all diesen gereiften und gealterten Gesichtern erkennen konnte, wie sich jede(r) Einzelne, die/der da war, egal, auf welcher Seite des Mikrofons, an die allerersten Konzertabende erinnern konnte, die wir gemeinsam verbracht haben. Als wir noch ahnungslos waren. Als uns vieles noch bevorstand. Auch dieser Abschied von unseren Kindern, in diesem festlichen Rahmen gestern Abend, im späten Oktober 2022.
Als der Chor als letztes Stück I‘ll be there intoniert hat, hätte ich beinahe die Fassung verloren. Und es ging nicht nur mir so, es ging, glaube ich, selbst den jungen Menschen so. Zum Glück hatte ich meine Frau an meiner Seite und Sichtkontakt zu meinem Sohn, das hat mich zusammengehalten.
Es war ein bisschen ein „heiliger Abend“ da in der Kreuzkirche in Ottensen. Und so danke ich dem Himmel, dass wir jetzt alle drei Kleinen erfolgreich großgezogen haben. Auch wenn der Preis, dass die Kleinen nun groß sind, eigentlich zu hoch ist. Aber das ist wohl ein unlösbares Dilemma.
Ansonsten? Haben die Jungs von Rocket&Wink anlässlich des 10. Geburtstags ihrer Agentur ein schönes, neues Kunstbuch herausgegeben Hier geht’s zum Buch, u.a. mit kurzen Texten von mir zum Thema „10“, gleich vorne als Aufmacher, supercool.
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