(G)Unter (G)Eiern

Hab gestern mit meinem jüngsten Sohn Bundesliga geguckt. Nur am Rande: Robert Lewandowski!? Was für ein Wahnsinn: drei „Alu-Treffer“, einer krasser als der andere! Wären die alle drin gewesen, würde Gerd Müllers Rekord jetzt wirklich wackeln …

Jedenfalls erzählte mein Sohn während der Vorberichterstattung, er habe auf Netflix gerade „Das Hausboot“ gesehen, die kleine Serie über das alte Hausboot von Gunter Gabriel, das Olli Schulz und Fynn Kliemann gekauft und saniert haben. Ob wir das schon gesehen hätten!?

Natürlich haben meine Frau und ich das längst geschaut. Schließlich haben wir ja damals mit Gunter für den NDR die dreiteilige Serie „Der Hafencowboy“ realisiert – das rosa Hausboot war in der Zeit unser zweites Zuhause. Und ich muss sagen, wir wurden ein bisschen wehmütig, als es entkernt wurde, z.B. als das alte Trimm-Dich-Fahrrad im Container landete, auf dem er sich abstrampelte, als Amrei mit ihm und Gunters Personal Trainer Marios Winding gedreht hat (irgendwo muss auch noch eine alte Roger Trash-CD von mir über Bord gegangen sein, die ich Gunter mal als Inspiration geliehen hatte).

Am Anfang der ersten Folge zeigen sie sogar einen kleinen Ausschnitt aus unserer NDR-Serie, untermalt von einer kleinen Musikzeile, die Gunter damals beim Soundcheck(!) in der kleinen SPIEGEL TV-Sprecherkabine im Chilehaus eingesungen hat, als wir den von mir komponierten Trailersong „Der Hafencowboy“ aufgenommen haben. War eine richtige Rock and Roll-Aktion, mit ganz wenig Aufwand, zwei guten Mikrofonen, einem sehr guten Tonmann (Thorsten Rejzek) und einem „Produzenten“, der seine Hemmungen überwand und dem alten Schlagerschlachtschiff Gunter Gabriel Anweisungen gab, wie er das denn zu machen habe. Ich weiß, ich hab die Geschichte schon hundertmal erzählt, aber es sei mir verziehen, dass ich die alten Erinnerungen ab und an, wenn es einen Anlass gibt, mal wieder an die frische Luft lasse. Bin so froh, dass ich das damals alles aufgenommen habe. Glaubt einem ja sonst keiner:

The Gunter Recordings from anders-blog on Vimeo.

Zwei kleine Anmerkungen zum Schluss: Mein Münsteraner Musikerkollege Stephan „Gude“ Hinz und ich haben aus dem Jingle damals einen ganzen Song gemacht. Gunter war davon so begeistert, dass er ihn unbedingt auf seine nächste CD packen wollte. Ist dann nichts mehr draus geworden, aus tausend Gründen, u.a. wegen eines Treppensturzes, den er nicht überlebte. Vielleicht ist das die legendärere Geschichte, mich nervt es trotzdem ein bisschen. Hätte es gerne noch erlebt, wenn 10.000 Countryfans den Refrain mitsingen …

Und? Es ist übrigens auch kein Wunder, dass mein Sohn Spaß an der Netflix-Serie hatte, der Humor war ja infantil genug, an der Grenze zu … äh … grenzwertig. Aber wie drückte es schon mein Alphabeten-Kollege Sebastian aus:

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Den hättest Du vermutlich auch lustig gefunden. Ruhe in Frieden, Hafencowboy!

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