Instant Input, oder: der Geist heiligt die Zettel

Snapseed

Pfingsten kam der heilige Geist über uns. Viel Zeit mit der Familie. Essen mit Schwestern, Fußball mit Söhnen, Spaziergänge mit vierbeinigen Isländern. Ruhe und Frieden, innerhalb unserer Burgmauern.

Kurz vorweg: Dass meine 16- und 18-jährigen Söhne immer noch mit mir kicken gehen (also in der Öffentlichkeit, wo man uns womöglich gemeinsam sehen könnte), rührt mein Herz so sehr, dass ich kaum Worte finde. Heute ist dann der dritte Sohn, der am Wochenende keine Zeit hatte, mittags zum Essen in die Kantine gekommen, um sich von mir ein Zelt zu leihen, das er letztes Mal (und da vielleicht zum letzten Mal) mit mir zusammen aufgebaut hat, herrje, es war total nett und lustig, aber auch ein bisschen emotional, sie werden SO SCHNELL GROß!

Habe gestern nebenbei ein schönes kleines Buch gelesen: Der Platz, von Annie Ernaux, im Prinzip die Biographie ihres Vaters, aus ihrer Sicht, d.h. aus der Sicht der Tochter. Der Beipackzettel nennt dies „Autofiktion“. Ein tolles, gerade mal 90 Seiten „starkes“ Buch, das mich in seiner unaufgeregten Art insofern auch zusätzlich ein bisschen beruhigt hat, als dass es mich an mein eigenes Buchexposé erinnert, das gerade im Umlauf ist. Auch wenn ich es im ersten Entwurf wohl, was das Konzept betrifft, ein bisschen überfrachtet habe (zumindest entnehme ich das dem Feedback), geben mir Texte wie Der Platz, in denen weder viel gesprochen noch viel unternommen wird, Recht, es genauso zu versuchen. Manche Autoren schaffen es, auf wenigen Seiten und zwischen wenigen Zeilen soviel Raum für eigene Gedanken zu schaffen, dass der eigene Kopf kaum ausreicht.

Werde auch deswegen versuchen, mein daily poet-Konzept zu perfektionieren.

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Diese Art von Instant-Input ist gut, daher noch ein kleiner Tipp für alle Freunde und Freundinnen von Literatur. Der zweite Teil unseres Interviews mit Dagrun Hintze ist endlich online. Brandneu und unterhaltsam. Viel Spaß damit …

Und immer dran denken: Man muss nicht Mona Lisa heißen, um andere mit einem Lächeln zu inspirieren.

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