Das macht die Kunst

Es ist so weit. Urlaubszeit. Wieder ein Jahr vergangen. Wahnsinn. Dieses Jahr ist allerdings einiges anders: kein Schweden, dafür zwei Jungs unterwegs, die noch eingesammelt werden müssen, der dritte schon hier, mit den Hufen scharrend. Weil mit der Planung alles ein bisschen schwierig war, haben wir nur eine Buchung getätigt: ein Wohnmobil. Das holen wir morgen Mittag ab, und dann lassen wir es darauf ankommen. Meine Freundin und ich haben uns jedenfalls fest vorgenommen, die Zeit zu genießen, so oft sind ja auch nicht alle Männchen an Bord.

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Hab aus der Hüfte das Nötigste besorgt, den Rest kaufen wir unterwegs dazu. Alles kein Problem. Das Leben ist schön. Bin heute ein bisschen mit dem Rad durch die Nachbarschaft gefahren und habe in die Gärten geschaut, den Geräuschen gelauscht. Ich glaube, dass die Menschen hierzulande von dem ganzen Getöse in der Welt, insbesondere aus der Türkei, ziemlich bewegt sind. Dass sie den Frieden und die Ruhe hier nicht nur zu schätzen wissen, sondern dankbar dafür sind. Beinahe demütig. Das ist, wenn der Anlass nicht so traurig wäre, eigentlich ein guter Ansatz. So viele Dinge, die wir als selbstverständlich hinnehmen, sind, streng genommen, purer Luxus: warmes Wasser (oder sogar sauberes), ein Dach über dem Kopf, sichere Straßen, pünktliche Gehälter, volle Regale im Supermarkt. Man darf das nicht vergessen. Niemals. Und deswegen fahren wir morgen einfach los, kreuz und quer, den Fischen, dem Ball und der Sonne hinterher und freuen uns, dass wir alle da sind. Wer weiß, wie lange solche „Auszeiten“ noch selbstverständlich sind.

Die Welt da draußen tobt, und man fragt sich, wie es in modernen Zeiten dazu kommen kann. Man muss diesen Machtpolitikern etwas entgegensetzen. Etwas, auf das die Menschen wirklich hören. So wie Mario Gomez, der gesagt hat, er könne „aus politischen Gründen“ nicht mehr für seinen Verein Besiktas Istanbul spielen. Das regt die Menschen zum Denken an. Wenn sich Sportler äußern. Oder Künstler. Kunst kann Berge versetzen. Hab meiner Freundin zum Geburtstag zwei Karten für ein Sophia-Konzert geschenkt. Höre gerade die letzte Platte „As We Make Our Way“ auf Spotify. Werde sie mir auch noch kaufen. Was für ein Talent, was für ein Ausdruck. Apropos, mein Freund, der „Stubenhacker“, hat ein neues Video veröffentlicht. Sehr clever und cool, alle Achtung! Bin total gespannt auf die Platte, die im Herbst erscheinen soll.

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